Liebe Leserinnen und Leser,
seit März 2020 jagt gefühlt eine Krise die nächste.
Begonnen hat alles mit der Corona-Krise, die uns alle vor große Herausforderungen gestellt hat. Sie ist noch nicht wirklich vorbei, seit einigen Tagen ist ein neues Infektionsschutzgesetz in Kraft. Nach zuletzt moderaten Infektionszahlen steigen diese wieder an, und was der Herbst und Winter uns bringt, ist ungewiss.Dann kam Anfang des Jahres der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, der eine Flüchtlingswelle in Gang gesetzt hat, die bisher über eine Million Menschen – meist ukrainische Frauen mit ihren Kindern – zu uns nach Deutschland gebracht hat. Als Folge der Sanktionen gegen Russland stehen wir vor der nächsten Krise – der Energiekrise. Über alldem darf die Klimakrise nicht vergessen werden.
Wenn wir morgens die Zeitung aufschlagen oder die täglichen Nachrichtensendungen in Rundfunk und Fernsehen verfolgen, jagt eine schlechte Nachricht, eine angstmachende Überschrift
folgen, weshalb unser Oberbürgermeister uns alle zum gemeinsamen Energiesparen aufruft.
Was wir brauchen ist aber auch eine Regierung und Politik, die Schutzschirme und Maßnahmenpakete nicht nur beschließen, um sie dann in der Folge wieder zu zerreden, sondern die die ergriffenen Maßnahmen für alle Bürgerinnen und Bürger transparent und verständlich darlegen und erklären können.
Wir alle brauchen eine gute Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen. Nicht, dass die Einen verabschieden und die Anderen umsetzen sollen. Auch brauchen wir kein Gezanke um die Finanzierung nötiger Maßnahmen. Das Jahr 2022 mit all seinen Krisen hat schon die Zielgerade erreicht und ich hoffe sehr auf eine nahe Zukunft, in der wir uns nicht von negativen Schlagzeilen und schlechten Nachrichten unsere Hoffnung nehmen lassen, sondern fest darauf vertrauen – die Hoffnung stirbt zuletzt!
, die nächste.
Man gewinnt den Eindruck, dass sich Resignation und Hoffnungslosigkeit breit machen.
Aber heißt es nicht: die Hoffnung stirbt zuletzt?
Und genau das soll heute mein Ansatz sein. Ich glaube ganz fest, dass wir uns nicht von der Angst regieren lassen dürfen, sondern die Hoffnung auf krisenbefreite Zeiten uns bewahren müss
en.
Und so suche ich nach Positivem in der Zeitung. Lese über Kulturveranstaltungen, die wieder möglich sind und gut besucht werden. Allenthalben ist die Freude an wieder möglicher Begegnung und Austausch zu spüren.
Ich lese und höre von anhaltend hohem Engagement bei der Unterbringung und Betreuung geflüchteter Menschen. Als Beispiele seien die vielen Bürgerinnen und Bürger genant, die ukrainische Frauen mit ihren Kindern privat aufgenommen haben, Initiativen, die Kinderbetreuung und Hilfe beim Erlernen der Sprache organisieren.
In Böblingen wird der Rauhe Kapf als weiterer Stadtteil an die Fernwärme angeschlossen. Die 1282 Megawattstunden, die im kommenden Jahr die Fernwärme-Abnahmemenge bei den Böblinger Stadtwerken erhöhen werden, tragen dazu bei, dass in unserer Stadt 341Tonnen durch Heizöl verursachte CO2-Belasung eingespart werden können. Ein hoffnungsvoller Schritt für unser Klima. Sicher, es müssen noch viele weitere Schritte
In diesem Sinne wünsche ich allen Böblingern und Böblingerinnen einen guten Start ins Wochenende, natürlich auch im Namen der gesamten Fraktion der Freien Wähler! Bleiben Sie gesund und hoffnungsvoll.
Gudrun Seidenspinner
Freie Wähler